Samstag, 11. Dezember 2010
Verkehr in Uganda
Zum Autofahren hier in Ugandan faellt mir ein Witz ein:
Ein Busfahrer und ein Pfarrer stehen vor der Himmelspforte und warten darauf, dass der heilige Petrus ihnen Einlass gewaehrt. Beim Taxifahrer hat Perus absolute keine Bedenken, beim Fahrer allerdings zoegert er. Der Pfarrer ist empoert, denn er habe doc immer die Worte Gottes von der Kanzel gepredigt. Darauf antwortet Petrus: Ja, aber wenn du gepredigt hast, dann habe die Leute geschlafen. Doch wenn der Taxifahrer gefahren ist, dann haben sie gebetet!

Und so fuehlt man sich als Fremder auch meistens im Verkehr. Doch gibt es in Tansania fuer mich mehrere Fortbewegungsmittel:
Zuerst einmal die Taxikleinbusse, Matatus genannt. Insgesamt haben sie vier Sitzreihen und sind fuer 14 Leute geeignet – so steht es jedenfals aussen drauf. In der Praxis werden diese doch immer ueberladen. So ist es keine Seltenheit, dass 20 Leute in solch einem Matatu fahren. Dessen sind sich die Fahrer auch bewusst. Dies habe ich letzten Sonntag daran gemerkt, dass ich im Nirgendwo einfach aus dem Taxi geworfen wurde. Grund dafuer war eine der vielen Polizeikontrollen. Diese sind im Endeffekt aber sinnlos, – so erklaerte mir eine Schwester - da die moisten Polizisten bestechlich sind. Nachdem ich rausgeworfen wurde, hat mich das gleiche Taxi auch 200m weiter wieder aufgenommen. Zu der Ueberladung kommt, dass die meisten Fahrer auch viel zu schnell fahren. Aus diesem Grund wuerde ich auch nie in einem solchen Taxi schlafen, da von fehlenden Sicherheitsgurten mal abgesehen eine Vollbremsung nicht ungewoehlic ist.
Doch natuerlich hat dieses Taxifahren auch seine Vorteile. So ist es erst einmal recht billig. Eine Fahrt nach Kampala kostet gerade mal 3000 Shillige, nicht mal 1 Euro. Auch kann man sich irgendwo an die Starsse stellen, die Hand hochhalten und schon haelt recht bald ein Taxi.

Das zweite Fortbewegungsmittel ist ein Motorradtaxi, sogennate Boda-Bodas. Diese sind zwar meistens nicht ueberladen, aber dafuer mindestens genauso gefaehrlich. Denn ihr Vorteil sehr schnell von Punkt A zu B zu kommen ist auch hre Gefahr. Dafuer kosten sie auch ein wenig mehr – doch das haengt letzten Endes von der Hautfarbe und den Verhandlungskuensten ab.
Doch das Boda-Boda-Fahren kann an Gefaehrlichkeit noch steigern: Letzten Sonntag habe ich mir in Kampala ein solches Motorrad genommen. Und da wir mehrere Voluntaere waren fingen die Fahrer an eine Art Rennen zu verantstalten – trotz des wirklcih dichten und gefaehrlichen Verkehrs wollte jeder Fahrer zeigen, dass er der schnellste ist. Ich muss sagen, dass dies auch wirklich Spass gemacht hat. Es hatte schon eas von Achterbahn fahren!

Das dritte wohl am komfortabelste Mittel ist der Jeep von Father George. Mit Father George fahren wir immer wieder, da er uns zu grossen Festen im Land meistens mitnimmt. So hat er uns letzten Samstag mit nach Masaka in den Sueden genommen. Dort hat der Muterkonvent der Kombonischwestern sein 100-jaehrigen Bestehen gefeiert. Ein grosses Fest. Doch toll war auch die hinfahrt, ueber die ich erzaehlen moechte: Wir fuhren also um 5.00 Uhr morgens los. Faher George faehrt immer so frueh los, da er einen Stau in Kampala vermeiden moechte. Der Weg bis Kampala life auch ganz galtt. Man hat zwar nicht wirklich Platz im Jeep, aber immerhin konnte man schlafen. Doch ab Kampala bis nach Masaka wurde es hoplerig. Hier wird gerade die Strasse neu gemacht und das nicht ohne Grund! Riesige Schlagloecher und Bodenwellen. Dass ich ab und zu gegen die Wagendecke flog war normal. Dass man um solche Schlaglocher zu vermeiden auch einmal durch die Baustelle fuhr, war anschenend nichts neues. Eine aufregende Fahrt!


Und heute habe ich noch ein neues Fortbewegungsmittel kennengelernt. Vom Emmauscenter zurueck, wo ich heut meine erste Kinderkatechese hatte, bin ich per Anhalter gfahren, dass ist fast wie Taxi fahren – nur dass es keine Kontrollen gibt und deswegen das Auto noch mehr ueberladen ist. Doch gerade hier lernt man sehr nette Leute kennen. So besorgte der Vater mir noch ein billiges Boda-Boda und erklaerte mir danach, dass er verbruederte sich noch mit mir. Ein netter Mann.

Das ist auch ein tolle Sache an den ueberladenen Taxis uns Autos. Obwohl man absolut keinen Platz hat – bei der letzten Fahrt von Kampala hatte ich meine Beine fast in meinem Gesicht – lernt man oft neue Leute kennen. Es ist nicht unnormal, dass ich im Taxi einfach angesprochen werde. Mein Brocken Luganda machen es pft auch einfach das Eis zu brechen. Und das ist die Sache die das Reisen hier in Uganda so toll macht: Man ist nie allein und hat immer leben um sich – Ob das jetzt ein Huhn zwischen den Beinen ist oder ein netter Sitznachbar.



Sonnige Gruesse aus Uganda


Dominik

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