Montag, 29. November 2010
Kampala - Hauptstadt voller Kontraste
Liebe Familie,
Lieber Spenderkreis,
Liebe Interessierte,


Die letzten beiden Tagen war ich in Kampala.
Kampala - das ist die Hauptstadt und Metropole Ugandas und der Knotenpunkt des Landes. Wenn ich von Kasaala zum Beispiel zur Nilquelle will, ( da verbringe ich Weihnachten) muss ich durch Kampala. Mit 1,5 Millionen Einwohnern ist Kampala auch die groesste Stadt Ugandas. Sie gleicht aber eher einen Streusiedlung – von dem modernen Stadtzentrum abgesehen. Der Name leitet sich von dem Lugandawort Kosozi K’Empala an. Dies bedeutet Huegel der Antilopen, da bei der Stadtgruendung 1891 auf dem zentralen Nakaserohuegel domestizierte Impalaantilopen weideten.
Typisch fuer Kampala is der Stau und Matatus. Das haengt sehr eng zusammen da diese Taxikleinbuesse ein sehr ruedes Verkehrsverhalten an den Tag legen. Auch scheint hier nur eine Verkehrregel zu gelten: Die Regel des staerkeren.
Doch was habe ich in Kampala gemacht?
Fuer mich ist Kampala eine Stadt voller Kontraste: So gibt es bei der ‘Einfahrt’ viel Armut in den Stresiedlungen zu sehen. Ueberall Verkauefer und einfachste Laeden. Die Innenstadt mit den riesigen Hochhausern, grossen Banken, wirklich teueren Hotels und dem gigantischen Golfplatz – dieser macht einen Grossteil der Stadtflaeche der Innenstadt aus – steht dazu im Kontrast.

So war auch mein Programm von einem starken Kontrast gepraegt. Nach der afriknaisch-chaotischen Ankunft im Taxipark – um die 100 Matatus versuchen gleichzeitig diesen zu verlassen – ging es zum Garden Center – einer Shopping Mall nach westlichen Vorbild.
Hier wollten wir in paar Sachen wie Shampoo besorgen, die wir in unseren Dorflaeden nicht bekommen konnten. Wir landeten in einem Einkaufscenter. Es war wie in einem grossen Einkaufsladen bei uns in Hildesheim: Alles war sauber, es gab feste Preise und man bekam alles in reichlicher Menge. Sogar Nutella!
Doch irgendwie wirkte alles nicht richtig! Es hat mich eher alles verwirrt> Stellenweise muss ich sogar sagen, dass mich dieser Reichtum, den man vor allem bei den Kunden sah ein wenig anekelte. Hier wollte ich nicht dazugehoeren.
Danach gab es das Kontrastprogramm auf dem Downtownmarket. Hier gab es enge Gassen, verhandelbare Preise und der Boden war voller Fruechte und Muell. Einfach toll! Zwar wurde man immer wieder in Laeden gezerrt und wie der dumme Mzungu behandlelt – als Weisser zahlt man locker das doppelte vom Preis. Doch trotzdem fuehlte es sich hier richtig an. Das war Afrika! Hier gab es zwar nur das Noetigste, aber wenigstens hatte man das Gefuehl dass sich dies der Grossteil der Ugander kaufen konnte.


Hieran habe ich gesehen, dass ich in Afrika angekommen bin. Langsam merke ich wie bestimmter Luxus in der Hintergrunf rueckt: Wenn man ein paar Tage keinen Strom hat, dann ist das halt so. Langsam – leider recht langsam – beginner ich auch eine gewisse afrikanische Lebensfreude zu entwickeln. Mehr sich ueber kleines zu freuen als sich ueber die anderen Dinge zu Aergern. Das dies fuer die meisten nicht ohne Gott geht - da schliesse ich mich ein - durfte ich auch schon lernen. Auch das ist gut und wichtig.
Mehr einfach den Tag und die Zeit zu geniessen. Denn Zeit ist hier in Afrika ein kostbares Gut das jeder hat und das man gern verschenkt. So langsam lebe ich mich hier ein!

Einen sonnigen Gruss
Euer Dominik

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